Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

„Die belgische Regierung spielt mit ihrer Zustimmung zum inzwischen erfolgten Wiederanfahren der AKWs Tihange und Doel Atom-Roulette. Trotz der neuerlichen Notabschaltung im Block 1 in Tihange am vergangenen Freitag wurde heute Nacht auch der zu Tihange 2 ähnliche Reaktor Doel 3 bei Antwerpen wieder in Betrieb genommen. Bereits vor einigen Wochen habe ich im Umweltausschuss des Bundestags von der Bundesregierung Aktivitäten zur Abschaltung der Risse-Reaktoren Tihange 2 und Doel 3 verlangt. Aber bisher hüllt sich die Bundesregierung in Schweigen. Die Bundesregierung muss dem Beispiel der Landesregierung in Rheinland-Pfalz und NRW folgen, entschieden widersprechen und darauf drängen, dass Tihange 2 und Doel 3 wieder abgeschaltet werden“, fordert Hubertus Zdebel, Bundestagsabgeordneter aus NRW und Sprecher für den Atomausstieg der Fraktion DIE LINKE. Zdebel und der aus Aachen stammende Abgeordnete Andrej Hunko unterstützen die Demonstration am Dienstag in Aachen, zu der das Bündnis „Stop Tihange“ aufruft.

Andrej Hunko ergänzt:

"Trotz tausender Risse in den Reaktordruckbehältern der belgischen Atommeiler Doel 3 und Tihange 2 hat die dortige Atomaufsicht FANC grünes Licht für die Wiederinbetriebnahme gegeben.

Tihange und Doel liegen dicht an der deutschen Grenze und zu Nordrhein-Westfalen. Zurecht machen sich die Bürgerinnen und Bürger große Sorgen, dass diese maroden Reaktoren trotz der Risse wieder ans Netz gegangen sind. Städte wie Aachen und Mönchengladbach in NRW, aber auch über 170.000 BürgerInnen im Länderdreieck Belgien, Niederlande und Bundesrepublik fordern die dauerhafte Stilllegung dieser maroden Reaktoren. Alle Kosten, die im Zusammenhang mit Schutzmaßnahmen anfallen, sollten beim Betreiber Electrabel geltend gemacht werden.“

„Bis heute sind die Ursachen für die Risse in den Reaktordruckbehältern (RDB) der beiden AKWs Doel und Tihange nicht aufgeklärt. Der RDB ist das „Herzstück“ eines Atomreaktors, in dem sich die hochradioaktiven Brennelemente befinden und in dem die nukleare Kettenreaktion stattfindet. Der RDB muss – insbesondere im Fall von Ausnahmesituationen wie Schnellabschaltungen – extremen Druckereignissen standhalten. Risse sind also eine massive Gefahr, weil sie auf Schwächungen des Reaktor-Stahls verweisen. Im Krisenfall könnte es zu einem Bruch des Reaktors kommen. Dann wäre der Super-GAU kaum noch aufzuhalten“, so Zdebel abschließend.

Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

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