Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

07. Juni 2010

Die UPS-Mitarbeiter, welche aufgrund ihrer Mitgliedschaft in der Gewerkschaft TÜMTIS entlassen worden waren, befinden sich nun bereits seit mehr als einem Monat im Widerstand. Am 32. Tag erhielten die Arbeiter nun internationale Unterstützung.

Die UPS-Mitarbeiter, welche aufgrund ihrer Mitgliedschaft in der Gewerkschaft TÜMTIS entlassen worden waren, befinden sich nun bereits seit mehr als einem Monat im Widerstand. Am 32. Tag erhielten die Arbeiter nun internationale Unterstützung.

Die Arbeitnehmer, welche sich gemeinsam mit Ehepartnern und Kindern vor dem UPS-Umladezentrum in Mahmutbey zu einer Demonstration versammelten, teilten mit, dass sie ihren Widerstand so lange fortsetzen würden, bis sie als Gewerkschaftsmitglieder ihre Arbeit wieder antreten könnten.

Der Hauptvertreter der europäischen UPS-Umladezentren Gerhard Edgers sowie Jonnes De Jong von der Bangengton-Gewerkschaft (Niederländischer Gewerkschaftsverband), Murat Şahin, Kölner UPS-Vertreter von der Gewerkschaft Verdi und Selahattin Yıldırım von der Gewerkschaft NGG, Dortmund, besuchten die Arbeitnehmer. Am Besuch nahmen auch Gürsel Doğru, Generalsekretär von Koop-İş, Musa Servi als Generalsekretär der Gewerkschaft Deri-İş, Mecit Amaç als Generalsekretär der Gewerkschaft Tek Gıda-İş sowie die Istanbuler Niederlassungsleiter der mit Türk-İş in Verbindung stehenden Gewerkschaften und Arbeitnehmer teil, die auch Mitglieder in der Gewerkschaft TÜMTIS sind.

„Die Gewerkschaft wird Einzug in UPS erhalten“

Kenan Öztürk, Generalsekretär von TÜMTIs, ergriff bei der Veranstaltung das Wort und wies darauf hin, dass UPS als Arbeitgeber die Angriffe fortsetze, welche zeigen, dass geltendes Recht nicht anerkannt wird. Öztürk informierte in diesem Zusammenhang darüber, dass bis zum heutigen Tage 85 Arbeitnehmern aufgrund ihrer Mitgliedschaft in der Gewerkschaft gekündigt worden sei und fuhr fort: „Sie haben es sogar auf tatsächliche Angriffe ankommen lassen. Einerseits wurde der Kündigungsdruck erhöht, andererseits lassen sie die Arbeitnehmer überwachen, indem sie falsche und erlogene Anschuldigungen in den Raum stellen. Sie veranstalten öffentliche Versammlungen am Arbeitsplatz, bei denen sie den Arbeitnehmern, die sich weigern, zu kündigen, mit Kündigung drohen. Als letztes ist gestern der Direktor mit Namen Serhat Gostolüpçe mit dem Auto auf die Arbeiter losgefahren, die vor der Niederlassung Widerstand leisteten.” Öztürk hob hervor, dass der Kampf und die Solidarität im Hinblick auf die Angriffe fortdauern und stetig wachsen würden und unterstrich, dass die Aktionen durch Unterstützungsbesuche Kraft und Aufwind erhielten. Öztürk rief den Arbeitgeber erneut auf, das den Arbeitnehmern verfassungsrechtlich zustehende Recht auf Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft zu respektieren.

Der Generalsekretär der Gewerkschaft Tez Koop-İş, Gürsel Doüru und der Generalsekretär der Gewerkschaft Deri İş, Musa Servi, informierten darüber, dass sie in ihren jeweiligen Reden die Haltung der Polizei beklagt hätten und brachten die Unterstützung und Solidarität zum Ausdruck, die zum Gelingen der Widerstandsaktion erforderlich seien.

Solidarität organisiert sich

Reden wurden weiter gehalten durch den Hauptvertreter der europäischen UPS-Umladezentren Gerhard Edgers, der im Namen der europäischen Delegation das Wort ergriff, sowie durch Jonnes De Jong von der Bangengton-Gewerkschaft (Niederländischer Gewerkschaftsverband), Murat Şahin, Kölner UPS-Vertreter von der Gewerkschaft Verdi und Selahattin Yıldırım von der Gewerkschaft NGG, Dortmund. XXX. Die Gewerkschaftler machten  ihre Absicht kund, nach der Rückkehr in ihre jeweiligen Länder ausgehend von ihren Arbeitsplätzen die vorgefundene Situation in all ihren Einzelheiten überall in Europa bekannt zu machen und eine weltweite Solidaritätsbewegung ins Leben zu rufen. Sie wiesen weiterhin darauf hin, Gespräche mit in Europa tätigen UPS-Verantwortlichen zu führen mit dem Ziel, dass die aufgrund ihrer Gewerkschafts-Mitgliedschaft entlassenen Arbeitnehmer so schnell wie möglich ihre Arbeit wieder aufnehmen können.

Andrej Hunko, Europarats-Delegierter und Bundestagsabgeordneter, brachte in seiner übermittelten Botschaft die folgenden Worte z um Ausdruck: „Ich überbringe Ihnen aus vollem Herzen meine Solidarität und wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Kampf. Ich unterstütze voll und ganz die sofortige Rücknahme der für 85 Ihrer Mitarbeiter ausgesprochenen Kündigung sowie die Anerkennung der Gewerkschaft. Die durch UPS zur Anwendung gebrachten, undurchsichtigen Methoden, die darauf abzielen, die Beteiligung am Gewerkschaftsleben zu unterbinden sowie die Zusammenarbeit des Unternehmens mit Subunternehmern sind nicht hinnehmbar. Ab dem kommenden Montag werden wir unsere Gespräche mit UPS Istanbul fortsetzen und ich hoffe, dass das Unternehmen dann unser Anliegen, Gespräche zu führen, nicht ignoriert und zurückweist.“

Quelle: Istanbul / EVRENSEL

Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko