Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

Berliner Zeitung 11.2.25

Der Ukrainekrieg spielt kaum noch eine Rolle. Im Bundestagswahlkampf jedenfalls haben Themen wie Migration, Wirtschaft oder Rente das Ringen um Krieg oder Frieden in der Ukraine vorerst verdrängt. Eine Gruppe von Sorben, einer in Deutschland anerkannten slawischen Minderheit, die vorwiegend in der Lausitz lebt, will das jetzt ändern und stellt kurz vor der Bundestagswahl einen Aufruf zur Beendigung des Ukrainekrieges vor.

„Wir sind vom Ukrainekrieg stärker betroffen als andere Deutsche“, sagt Heiko Kosel, ein sorbischer Anwalt, im Gespräch mit Abgeordneten des Bündnisses Sahra Wagenknecht. Als Sorbe stehe er Ukrainern und Russen kulturell näher; Kosel spricht von einer „romantischen Beziehung zum Slawischen“ – also zu jener Volksgruppe, die in Osteuropa lebt und zu der sich auch die Sorben zählen.

Andrej Hunko und Zaklin Nastic, zwei Abgeordnete des BSW im Bundestag, die die sorbischen Vertreter zu Beginn der Woche in Empfang nehmen, begrüßen die Initiative der slawischen Minderheitengruppe. 

Für das BSW ist der Ukrainekrieg ein wichtiges Thema – vielleicht sogar ein überlebenswichtiges. In bundesweiten Umfragen pendelt die noch junge Partei zwischen vier und fünf Prozent. Schafft das BSW also den Einzug in den Bundestag, nachdem die Partei bei den Ostwahlen im vergangenen Herbst noch in drei Landtage eingezogen ist? Es ist fraglich.

Dass Themen wie Migration und Wirtschaft bei den Bürgern höher im Kurs stehen als das BSW-Kernthema Frieden, sei ein ernstes Problem für die Partei. „Die deutsche Politik ist völlig passiv, was Friedensinitiativen angeht“, sagt Hunko, „derzeit wartet Deutschland lediglich darauf, was Donald Trump macht.“ Die Ukraine hingegen zahle einen hohen Preis für diesen Krieg – zunächst mit Blut, später mit Rohstoffen, erklärt Hunko.

Ganzen Beitrag lesen: Sorben werben für Frieden in der Ukraine: „Das Thema im Wahlkampf wieder groß machen“

Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

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