„Ich finde es mehr als befremdlich, dass gerade am 9. November über deutsch-israelische Waffenlieferungen informiert und  deren Bedeutung für den Mittelstand in den Mittelpunkt gerückt werden soll“, erklärt Andrej Hunko zum Parlamentarischen Abend unter dem Motto ‘Deutschland und Israel – gute Partner für den deutschen Mittelstand‘.

Ich gehe davon aus, dass der Termin des 9. November bewusst gewählt wurde. Ich stehe dem Gegenstand der Veranstaltung zwar ohnehin skeptisch gegenüber, aber ich bin insbesondere der Auffassung, dass sich dieser ‘Parlamentarische Abend‘ nicht als Gedenkveranstaltung für die Pogrome von 1938 bzw. die industrielle Vernichtung von Jüdinnen und Juden eignet“, so Hunko weiter.

Die Veranstaltung soll in den Räumen der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft neben dem Reichstagsgebäude in Berlin stattfinden. Als Organisator tritt mit Dynamit Nobel Defence ein Rüstungsunternehmen auf, das aus den I. G. Farben hervorgegangen ist und vor allem wegen millionenfacher Produktion von Landminen in der Kritik steht. Als Redner fungieren Dirk Ellinger, Hauptabteilungsleiter Rüstung des Bundesverteidigungsministeriums, sowie der israelische Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, Yoram Ben-Zeev. Die Begrüßung übernimmt laut Einladung Wolfgang Böttger, Geschäftsführer der Dynamit Nobel Defence.

Es ist unklar, ob die Veranstaltung von der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft ausgerichtet wird oder die Räume der Rüstungsfirma Dynamit Nobel Defence lediglich zur Verfügung gestellt werden. „Ich fordere die Deutsche Parlamentarische Gesellschaftauf,  die Veranstaltung abzusagen“, so Hunko in Unterstützung eines von dutzenden Gruppen und Einzelpersonen unterzeichneten Aufrufs.