Anlässlich des Prozessauftakts am 6. April gegen die mutmaßlich für den Tod von Berkin Elvan verantwortlichen Polizisten reist der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko (DIE LINKE) als Prozessbeobachter nach Istanbul. 

Der 14jährige Berkin Elvan war während der als „Gezi-Proteste“ bekanntgewordenen Demokratiebewegung im Juni 2013 in der Türkei von einer Gaskartusche der Polizei getroffen worden, als er sich zum Brotkaufen auf der Straße befand. Er starb nach neun Monaten im Koma und wurde zu einem der bekanntesten Symbole der Gezi-Proteste. An seiner Beerdigung nahmen nach unterschiedlichen Angaben mehrere 100.000 bis zu zwei Millionen Menschen teil. Der Prozessbeginn hat deshalb eine große symbolische Bedeutung für die Demokratiebewegung in der Türkei. 

Als Berichterstatter seiner Fraktion für die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei beobachtet Hunko deshalb den Prozess. Der europapolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag führt außerdem Gespräche mit dem deutschen Generalkonsul, mit der Familie Berkin Elvans und deren Anwälten , mit Vertreter/innen von Amnesty International, mit Abgeordneten und mit zivilgesellschaftlichen Akteur/innen. 

Herr Hunko wird auch mit Taylan Kulaçoğlu zusammentreffen, der bei den sogenannten „Red Hack“-Prozessen angeklagt war. Wegen eines Berichts über diesen Zusammenschluss politisch motivierter Internetaktivisten in der Tageszeitung WELT sitzt der Journalist Deniz Yücel derzeit in Istanbul in Einzelhaft.