„Das Verhalten der EU-Eliten in der Katalonien-Krise ist ein wahres Trauerspiel“, sagt Andrej Hunko, europapolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, der sich derzeit in Barcelona befindet. Hunko weiter:

„Mitten in der EU spielt sich eine historische Krise ab, deren Folgen völlig unabsehbar sind. Doch dem Europäischen Rat und der EU-Kommission fällt nichts Besseres ein, als dem hierfür am meisten Verantwortlichen den Rücken zu stärken. Statt den ultrakonservativen Rajoy weiter zu bauchpinseln, bräuchte es endlich klare Worte, damit dieser zu einer politischen Lösung des Problems gedrängt wird.

Der Katalonien-Konflikt hat historische Wurzeln und wurde durch sehr konkrete Entscheidungen aus Madrid befeuert. Hervorzuheben sind hier die spanische Weigerung, ein neues Autonomiestatut für Katalonien zu akzeptieren und die Umsetzung einer unsozialen und maßgeblich von Deutschland aufgezwungenen Austeritätspolitik auch in Katalonien. So zu tun, als handele es sich allein um einen innerspanischen Loyalitätskonflikt, ist kurzsichtig. Es bedarf einer politischen und demokratischen Lösung des Konfliktes. Andernfalls droht er weiter zu eskalieren.

Entweder Spanien wird sich neu erfinden, oder es wird die territoriale Integrität nur noch mit Gewalt aufrechterhalten können.“