Talbot-Wagen von 1950DIE LINKE fordert den Bombardier-Konzern auf, den Standort Aachen zu erhalten, dies teilten Fraktionen und Kreisverband der Partei und der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko in einer ersten Stellungnahme mit.

„Die Produktion von Eisenbahnen in der ehemaligen Firma Talbot hat eine lange Tradition. Bombardier hat mehrfach erklärt, zum Standort Aachen zu stehen,“ so Andreas Müller, Fraktionsvorsitzender der Linken im Aachener Stadtrat. Mehreren hundert Mitarbeitern Arbeit an einem anderen Produktionsstandort anzubieten sei fadenscheinig. „Die ArbeitnehmerInnen des Aachener Standortes sind in der Region verwurzelt, viele haben hier Familie und können nicht einfach nach Siegen pendeln oder NRW verlassen.“

„Den ArbeiterInnen von Bombardier gilt unsere Solidarität,“ bekräftigt auch Harald Siepmann, Fraktionsvorsitzender der Linken im Städteregionstag. „Man kann das Werk nach 175 Jahren nicht einfach so schließen“, fordert er.

„Die Schließungsankündigung ist auch das Ergebnis einer falschen Verkehrspolitik“, meint Darius Dunker, Kreissprecher und Landesvorstandsmitglied der Linken. „Wenn Bombardier im Flugzeugbereich zulegt und im Bahnbereich abbaut, sind die verkehrspolitischen Weichen falsch gestellt. Wir brauchen eine Stärkung des mordernen umweltfreundlichen Bahnverkehrs.“ Der Abbau eines der traditionsreichsten Eisenbahnstandorte sei auch umweltpolitisch das falsche Signal.

Auch der Bund als Eigentümer der Bahn AG und somit einer der wichtigsten Kunden von Bombardier in Deutschland solle sich für den Erhalt des Waggonwerkes engagieren, fordert dazu linke Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko. Der Auftragseinbruch bei Bombardier sei auch auf die falsche Krisenpolitik in Europa zurückzuführen.

Artikel in der jungen Welt vom 22.10.12