Auch wenn es im Einzelfall ungerecht erscheinen mag, so würde nach meiner Auffassung die eingeschränkte Zulassung der PID die Tür zu einer weiteren Nutzung öffnen. Der Gesetzentwurf von Flach/Hintze geht schon jetzt über die Verhinderung schwerster Erbkrankheiten hinaus (z.B. Brustkrebsgen).
Mit der Etablierung der PID wird der Druck entstehen, diese weiter auszudehnen, nicht nur durch die dann nicht unbegründete Rechtsauffassung anderer potentieller Eltern, die nicht unter die eingeschränkten Zulassungskriterien fallen, sondern vor allem durch die Interessen derjenigen, die die PID anwenden oder vermarkten.
Mit der Etablierung entsteht in einer auf Konkurrenz und „Wettbewerbsfähigkeit“ basierenden Gesellschaft ein entsprechendes Verwertungsinteresse, das in Zukunft die Tür möglicherweise ganz aufstoßen wird. Eine allgemeine Zulassung der PID - etwa zur Geschlechtsauswahl oder zur Herstellung „gesünderer und leistungsfähigerer“ Menschen ist mit meinem Menschenbild nicht vereinbar.
Es stellt sich die Frage in welche Richtung sich Fortschritt in medizinischer Forschung und Technik entwickeln soll. Ich fürchte mit der Zulassung der PID gehen wir in die falsche Richtung.
Das Ergebnis der Abstimmung nach Fraktionen:
Abstimmungsergebnis in absoluten Zahlen nach Fraktion | ||||
Ja | Nein | Enthaltung | Abwesend | |
CDU/CSU | 70 | 154 | 3 | 10 |
SPD | 103 | 36 | 1 | 0 |
FDP | 87 | 5 | 0 | 1 |
Linke | 39 | 29 | 2 | 6 |
Grüne | 27 | 36 | 2 | 3 |
Summe |
326 | 260 | 8 | 20 |