Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

Warum ist es heute so schwierig, über die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg zu sprechen? Darüber sprach Ulrich Heyden (Moskau) mit dem Bundestagsabgeordneten des BSW, Andrej Hunko. NachDenkSeiten 20.3.2025

Die Geschichte des Zweiten Weltkrieges rückt in den deutschen Medien und der Politik immer mehr in den Hintergrund. Die Geschichte dieses Krieges, der für Deutschland mit einer bedingungslosen Kapitulation endete, scheint bei den Plänen der Bundesregierung zu stören, Deutschland „kriegstüchtig“ zu machen und in einem Maße aufzurüsten, wie es das seit Bestehen der Bundesrepublik nicht gegeben hat. Geschichte lässt sich jedoch nicht einfach abschütteln. Am 8. Mai 2025 werden Russen, Ukrainer und andere ehemalige Völker der Sowjetunion, aber auch Deutsche, die noch ihren eigenen Kopf gebrauchen, der Befreiung vom Hitler-Faschismus gedenken. 

Andrej Hunko: "Offenbar passt eine intensivere Beschäftigung mit dem Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion nicht in das aktuelle antirussische Narrativ der Bundesregierung. Das würde auch dem deutschen medialen Konstrukt des letzten Jahrzehnts um Russland herum widersprechen, in dem die Russische Föderation nicht nur in ihrer Gegenwart, sondern auch in ihrer Vergangenheit ausschließlich als Aggressor dargestellt wird. Umso auffälliger wird diese Entwicklung vor dem Hintergrund der wachsenden Toleranz der deutschen Seite gegenüber Rechtsextremen und Nationalisten in der Ukraine."

"Für die meisten politischen Entscheidungsträger von heute ist der Frieden so selbstverständlich geworden, dass sie mittlerweile glauben, folgenlos eskalieren zu können. Deswegen betrachte ich eine intensivere Beschäftigung mit dem deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion als Sensibilisierung der deutschen Bevölkerung für die Wichtigkeit eines Dialogs mit Russland und auch mit Belarus, wo während des Zweiten Weltkrieges jeder Dritte ums Leben gekommen ist."

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Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

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