Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

In einem Interview mit der Wochenzeitschrift Der Spiegel (Ausgabe 26/2011 vom 27.06.2011) erklärte Bodo Ramelow über mich:

"Die Vorsitzende Gesine Lötzsch hat sich klar gegen jeden Boykottaufruf positioniert. Und ich habe einige angeschrieben und gefragt: Bitte gebt mir Antworten. Warum debattiert ihr über Israel, aber nicht über Ägypten? Darauf antwortet der Abgeordnete Andrej Hunko: Ja, darüber müssen wir reden, aber wir waren nicht vorbereitet. "

Diese Wiedergabe meiner Antwort ist falsch. Bodo Ramelow fragte über Facebook am 10. Juni folgendes:

Ich habe mal eine Frage: Warum wird eigentlich nicht Ägypten aufgefordert die Grenze zu Gaza komplett zu öffnen? Dann braucht es keine Schiffe, sondern Solidarität über den Landweg!
Und warum wird die Hisbollah nicht aufgefordert die Palästinenser Lager im Libanon zu öffnen? Auch könnte seit 60 Jahren das Bürgerrecht den Palästinensischen Geschwistern zugebilligt werden! Warum diese Lager, warum Bürger zweiter Klasse im Libanon?
Nicht das ich Israel in Schutz nehmen wollte, aber Vertreibung ist immer ein Verbrechen! Auch in Europa! Da gab es so etwas auch, aber diese Menschen wurden bei uns integriert! Jeder der die Rückkehr zu den Geburtsorten forderte wurde doch immer Revanchist genannt, oder?
Gibt es hier zwei Standards?
Ich meine diese Fragen wirklich ernst, denn ich verstehe nicht wo bei dem Thema Israel nun eine Spaltung der Linken drohen sollte??

Daraufhin antwortete ich:

Das sind ja alles berechtigte Fragen, die in geordneter Weise diskutiert werden müssen, nur wurde darüber in der Fraktion am Dienstag gar nicht diskutiert. Uns wurde ein Papier vorgelegt, von ich am Montagabend aus dem Focus erfahren habe, das wir unterschreiben sollen, ansonsten drohe möglicherweise eine Spaltung. Das ist das Problem. Ich bleibe dabei: Es ging bei der Diskussion nur sekundär um Nahostpolitik oder Antisemitismus.

Ich habe nicht gesagt, dass ich – geschweige denn „wir“ –auf eine Diskussion über die Rolle der umliegenden arabischen Länder im israelisch-palästinensischen Konflikt nicht vorbereitet gewesen sei, sondern dass es in der Fraktionsdebatte nicht darum ging.

Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko