Wird die Bundesregierung zur Verbesserung der Datengrundlage in Bezug auf die Pandemiepolitik im Gegensatz zur Vorgängerregierung (vergleiche Antwort der Bundesregierung auf meine mündliche Frage 81, Plenarprotokoll 19/226 vom 5. Mai 2021) regelmäßige, bundesweit repräsentative Stichprobentestungen vergleichbar mit dem „COVID-19 Infection Survey“ der britischen Statistikbehörde ONS und der University of Oxford durchführen, um ein gesichertes Bild des Infektionsgeschehens und der in der Bevölkerung vorhandenen Immunität gegen COVID-19 zu erlangen, und, wenn nein, warum nicht?
Antwort der Parl. Staatssekretärin Sabine Dittmar:
Die Bundesregierung plant aktuell keine mit dem „COVID-19 Infection Survey“ vergleichbaren repräsentativen Stichprobentestungen. Ein gesichertes Bild des Infektionsgeschehens und der in der Bevölkerung vorhandenen Immunität wird in Deutschland über ein Bündel an Surveillance-Tools und Erhebungen erreicht: Das Robert-Koch-Institut (RKI) analysiert fortlaufend verschiedene Datenquellen, um die Lage in Deutschland so genau wie möglich erfassen und einschätzen zu können. Dazu zählen unter anderem die offiziellen Meldedaten (wie Fall- und Todeszahlen, geografische Verteilung, zeitlicher Verlauf, betroffene Altersgruppen, Hospitalisierungen, Ausbrüche), aber auch Informationen aus bestehenden Surveillance-Systemen (für akute Atemwegserkrankungen oder zu Laborergebnissen) und aus Projekten und Studien, die im Rahmen der Covid-19-Pandemie – auch in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen – durchgeführt werden.
So führt das RKI ergänzende Studien durch, die verlässliche Aussagen über die Verbreitung der SARS-CoV2-Infektion in der Bevölkerung und den Anteil der Bevölkerung, der die Infektion bereits durchgemacht hat und dadurch wahrscheinlich zumindest temporär Immunität aufweist, erlauben.
Quelle: Plenarprotokoll 20/16 vom 16. Februar 2022