„Die Bundeswehr will ihre in Afghanistan und Mail eingesetzten Drohnen mithilfe von Satelliten steuern und auswerten. Die unbemannten Luftfahrzeuge könnten dann vom Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam oder der Drohnenbasis Jagel/ Schleswig-Holstein geflogen werden. Diese Steuerung fernab bewaffneter Konflikte ist ein weiterer Schritt zur Entgrenzung des Krieges und bestätigt unsere grundsätzliche Kritik an militärischen Drohnen“, erklärt der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko von der Fraktion DIE LINKE.
Drohnen der Typen „Heron 1“ und „G-Heron TP“ können zur Steuerung und Missionsführung mittels Satellitenkommunikation fliegen. Dieser sogenannte Beyond-Radio-Line-of-Sight-Betrieb ist auch für die „Eurodrohne“ sowie im Projekt PEGASUS, für das in diesem Jahr der Vertragsschluss erfolgen soll, geplant.
Andrej Hunko weiter:
„Bislang versicherte uns das Verteidigungsministerium, dass Drohnen in Afghanistan und Mali grundsätzlich von mobilen Bodenstation in der Nähe geflogen werden. Deutsche Soldaten testen aber den Satellitenflug in Israel. Das kam erst auf nochmalige Nachfrage beim Ministerium heraus. Auf der israelischen Luftwaffenbasis in Ein Shemer nutzt die Bundeswehr dafür eine Satellitenverbindung von einem kommerziellen Anbieter.
Beim Militär wird zwischen taktischen Drohnen im Einsatzgebiet und strategischen Drohnen, die außerhalb von Kriegsgebieten überwachen, unterschieden. Ich warne ausdrücklich davor, dass bald auch die die drei riesigen strategischen Drohnen im Projekt PEGASUS von Deutschland aus gesteuert werden sollen. Mit einer Reichweite von über 20.000 Kilometern können sie praktisch weltweit spionieren. Das ist nicht für die zivile Luftfahrt gefährlich. Die Drohnen bilden auch das informationstechnische Rückgrat für die Großmachtambitionen der Bundeswehr.“
Download der Antwort auf die Kleine Anfrage „Steuerung der Drohnen ‚Heron 1‘ und ‚Heron TP‘“: https://www.andrej-hunko.de/start/download/dokumente/1330-steuerung-der-drohnen-heron-1-und-heron-tp