Zur Antwort der Bundesregierung auf eine Schriftliche Frage zu durchgeführten Tests auf das neue Coronavirus Sars-Cov-2 und repräsentativen Studien zur Ermittlung der Durchseuchungsrate erklärt der Aachener Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko (DIE LINKE):
"Ein Kernproblem in der aktuellen Corona-Debatte ist die unzureichende und intransparente Datenbasis. Ich habe deshalb schon vor zwei Wochen in einer Anfrage die Bundesregierung um Darstellung des bisherigen Verlaufs der Testungen seit Beginn der Pandemie gegliedert nach positivem und negativem SARS-COV-2-Befund gebeten. Des Weiteren habe ich nach Planungen zu repräsentativen Stichprobentests gefragt, wie sie mittlerweile in Heinsberg durchgeführt worden sind.
Die Antwort des Gesundheitsministeriums ist überaus unbefriedigend. Es wird lediglich eine Gesamtzahl an bisherigen Tests angegeben, die ohnehin bekannt ist. Bezüglich einer repräsentativen Stichprobentestung wird auf eine mögliche Studie des Helmholtz-Zentrums verwiesen. Eigene Bestrebungen des Gesundheitsministeriums sind nicht erkennbar. Die wichtige Ankündigung des Robert-Koch-Instituts, nun mit Anti-Körper-Test-Studien zu beginnen bleibt unerwähnt. Hier ist auf zügige Repräsentativität zu drängen.
Angesichts der überaus weitreichenden sozialen, wirtschaftlichen und grundrechtlichen Dimension der bisherigen Maßnahmen, ist allerhöchste Transparenz in Bezug auf die Daten zwingend geboten. Island, der Staat, wo mit über zehn Prozent der Bevölkerung weltweit am meisten getestet wurde, ist hier vorbildlich. https://www.covid.is/data (Zum Vergleich: Deutschland zur Zeit ca. 1,6%). Die Bundesregierung muss jetzt die Testkapazitäten ausbauen und repräsentative Studien vorantreiben, wie es etwa das Netzwerk Evidenzbasierte Medizin schon länger fordert. Kontextlose absolute Zahlen von positiv Getesteten und im Zusammenhang mit SARS-COV-2 Gestorbenen reichen da nicht aus."
Antwort Schriftliche Frage zu Corona-Tests und repräsentativen Studien