Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

Kommenden Montag, den 8. März ist internationaler Frauenkampftag. Das ist kein Tag an dem bloß gewonnener Kämpfe, wie dem Erringen des Frauenwahlrechts, gedacht wird; er hat über die Jahrzehnte nicht an Dringlichkeit und Aktualität verloren. Im Gegenteil; das letzte Jahr hat uns einmal mehr gezeigt, wofür wir gemeinsam kämpfen müssen.

Die Auswirkungen der Corona-Krise haben Frauen besonders hart getroffen; viele Berufe, die als „systemrelevant“ gelten werden überproportional von Frauen ausgeübt. Genau diese Berufsgruppen sind aber schlecht bezahlt und von Personalmangel betroffen. Als Linksfraktion fordern wir, dass gesellschaftlich notwendige Arbeit jetzt und für die Zukunft neu bewertet wird. Applaus und Dankesbekundungen sind schön, aber sie reichen nicht.

Es geht jedoch bei Weitem nicht nur um die Arbeitswelt. Gerade die zusätzlich im Privaten verrichtete Care-Arbeit, sei es die Kinderbetreuung, die pflegerische Versorgung von Angehörigen oder die Organisation der Termine sämtlicher Familienmitglieder, all diese Belastungen tragen größtenteils Frauen.

 

Das war schon vor der Corona-Pandemie so und wenn wir uns nicht vehement für eine grundlegende gesellschaftliche und politische Veränderung einsetzen, dann wird es auch in Zukunft so sein.

Ob Gender-Pay Gap, bei dem Deutschland europaweit den drittletzten Platz belegt, Verschärfung der Abtreibungsgesetze in Polen, Menschenrechtsverletzungen an der europäischen Außengrenze, die ganz besonders Frauen und Kinder treffen oder steigende Zahl von Femiziden: Gewalt gegen Frauen hat viele Formen. Die Linksfraktion macht deshalb im Bundestag Druck, dass die Istanbul-Konvention des Europarats endlich umfassend umgesetzt wird.

Und wir werden weiterhin Druck ausüben. Gerade begannen die Anhörungen zu unserem Antrag Femizide in Deutschland untersuchen, benennen und verhindern. Und auch den Kampf um körperliche Selbstbestimmung haben wir mit unserem Antrag Für das Leben – Das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung sichern, reproduktive Gerechtigkeit ermöglichen“ ebenfalls erneut auf die Tagesordnung gesetzt und fordern unter anderem die Streichung der Paragraphen 218 und 219 aus dem Strafgesetzbuch.

Wir stehen an der Seite aller Frauen die am internationalen Frauenkampftag und an allen anderen Tagen im Jahr für eine gerechtere Welt streiten.

Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko