Praktikum
Wir bieten von Zeit zu Zeit in unseren Büros in Berlin und Aachen Praktika an. Wir bieten ausschließlich bezahlte Praktikumsstellen, erwarten aber auch tatsächliches Interesse an der politischen Arbeit.
Bei Interesse an einem Praktikum können Sie uns gern kontaktieren: Zu den Kontaktdaten
Alles in allem hat mir das Praktikum sehr gefallen. Ich fand es sehr spannend, Andrej zu den ganzen Terminen begleiten zu dürfen. Auch hat es mir gefallen zu bestimmten Themen inhaltlich arbeiten zu können, wie z.B. das Beantworten der Bürgermails. Selbst wenn ich ansonsten überwiegend organisatorische Aufgaben hatte, waren diese auch immer in einem spannenden Kontext und haben Spaß gemacht. Im Gegensatz zu den schulischen Aufgaben, kam mir das Praktikum sehr viel sinnvoller vor. Auch hat mir das selbstbestimmte Arbeiten sehr gut gefallen.
Ich fand das Praktikum sehr hilfreich, da es mir diese Berufswelt gezeigt hat und ich mir auch für meine Zukunft vorstellen könnte, in diesem Bereich zu arbeiten, entweder als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder ggf. auch als Abgeordneter. Arbeitsort und Verdienst ist sehr gut. Allerdings ist man in den Sitzungswochen großem Stress ausgesetzt. Hätte ich die Wahl für ein zweites Praktikum würde ich noch mal einen anderen Arbeitsbereich ausprobieren. Nicht weil mir das Praktikum nicht gefallen hat, sondern um auch noch weitere Erfahrungen sammeln.
Mein Praktikum bei Andrej Hunko war eine abwechslungsreiche Reise, durch die unterirdischen Tunnel des Jakob Kaiser Hauses, vorbei an Sicherheitskontrollen und Polit-Prominenz bis hinein ins Herzstück der Republik, den meist leb- manchmal geisterhaften Plenarsaal ruhend unter der Glaskuppel des Reichstags Gebäudes.
Mit dem blauen Praktikantenausweis, der sich optisch nur kaum merklich von denen der Bundestagsangestellten unterscheidet, war es überraschend einfach zwischen jeglichen Sälen, Hallen, Gängen, Höfen und Büros umherzustreunen, um sich ein umfassendes Bild vom Gebäude und dessen Eingeweiden zu machen. Da jeder mit unterschiedlichsten Aufgaben von Termin zu Termin eilt fällt man als Praktikant nur wenig auf, vorausgesetzt man passt sich der unausgesprochenen Kleiderordnung der Politiker Kaste an.
Vor meinem Praktikum im Bundestagsbüro habe ich Politik und Wirtschaft in Münster studiert. Dabei hatte ich einige Module zur Außen- und Europapolitik belegt und auch ein halbes Jahr Internationale Beziehungen in England studiert. Kombiniere diese inhaltlichen Interessen mit meinen linken Überzeugungen und dem Umstand, dass das Wahlkreisbüro fünfzig Meter von der Wohnung, in der ich aufgewachsen bin, entfernt liegt und eine Bewerbung auf ein Praktikum in Andrejs Büro in Berlin ist die logische Folge. Dementsprechend glücklich war ich, als ich während eines regnerischen Septemberurlaubs im Harz einen Anruf samt Zusage von Anna, der Büroleiterin, bekam. Ich erwartete eine lehrreiche Zeit, aber aus meiner bisherigen Erfahrung mit Praktika nicht unbedingt viel Verantwortung oder allzu anspruchsvolle Aufgaben. Doch meine Zeit in Berlin hat alle Erwartungen, die ich an das Praktikum hatte, übertroffen. Und das trotz Coronapandemie.
Persönliche Motivation bei der Auswahl der Praktikumsstelle
Da ich mich schon länger für Politik interessiere, lag es nahe, dass ich mein Praktikum in einem politischen oder auch politisch-journalistischen Umfeld mache. Ich hatte schon einige Male den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung genutzt und da war mir bereits klar, dass meine Interessenschwerpunkte und Standpunkte sehr viel Schnittmenge mit dem Programm der Linken aufweisen. Durch die Sozialen Netzwerke, politische Talkshows und manche Artikel bei Spiegel online oder dem Freitag, einer linksliberalen Wochenzeitung, verstärkte sich dieser Eindruck, denn in der Regel stimme ich am ehesten mit Menschen überein, die nicht das Wohl für exklusive Gruppen im Auge haben und nicht in „Wir gegen die anderen“ denken, sondern eher „Wir gegen das Elend“ vertreten und Gutes für möglichst alle Menschen wollen. Ich bin mir auch bewusst, dass einige „linke“ politische staatliche Entwürfe gescheitert sind und ich möchte auch keinesfalls in einer Diktatur wie der ehemaligen DDR leben, und auch gleich, ob rechts oder links – gleichzeitig aber nerven mich die Oberflächlichkeit, Habsucht und Gier der klassischen kapitalistischen Gesellschaft. Zudem ist mittlerweile ja auch klar, dass, ob auf Klimawandel oder Reichtum bezogen, eine Seite (Armut) oder erst eine und dann alle (Klima) immer teuer bezahlen muss/müssen, damit die jeweils andere Seite was davon hat. Allein beim Klimathema sieht man doch schon, dass man damit aufhören muss, nur sich selbst die Vorteile zu sichern; dass man an jeden denken muss, damit es am Ende allen gutgeht (und nur, wenn es allen gutgeht, ist Frieden dauerhaft möglich). Außerdem verstehe ich nicht, warum die Menschheit immer noch nicht Kant als leitenden Maßstab im Tun umsetzt mit seinem kategorischen Imperativ, es wäre doch so einfach: Wir könnten die Welt besser machen, wenn wir nicht nur an uns, sondern immer direkt in größeren Kategorien, an die Menschheit, die Natur, denken würden; mit dem Zuwachs an Reichtum der letzten Jahrzehnte könnten wir mit Sicherheit einiges an weltweitem Elend bekämpfen. Dass die, die solche Politik nicht wollen, nicht dazu stehen, dass sie schlicht egoistisch sind, und dieser schlechte Charakterzug als seriöse politische Meinung diskutiert, verteidigt und gewählt wird, regt mich am meisten auf.
Es ist Dienstagmorgen, mein zweiter Tag des Praktikums. Am ersten Tag hatte ich bereits meinen Hausausweis abgeholt, bin im Büro eingearbeitet worden und hatte eine interessante Führung durch den Bundestag und die dazugehörigen Räumlichkeiten bekommen. Nun war ich sehr gespannt und voller Erwartungen was denn nun bei den ersten Sitzungen und Terminen passieren würde- und wurde nicht enttäuscht. Im AK Außenpolitik wurden die zu diesem Zeitpunkt sehr aktuellen Themen Nawalny sowie die Demonstrationen in Belarus kontrovers aber sachlich diskutiert. Später habe ich mir noch eine Pressekonferenz auf der Fraktionsebene angeschaut und spannende Eindrücke in der Fraktionssitzung gesammelt. Nach diesem Tag war für mich klar: Ich habe das für mich absolut passende Praktikum gewählt und ich war sehr glücklich, dass nun doch alles so funktioniert hat wie ich es mir vorgestellt habe.