Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

„Die Bundeswehr plant ein Manöver zur Reaktion auf Cyberangriffe. Ich gehe davon aus, dass hier auch sogenannte Hackbacks trainiert werden. Hierzu gibt es aber in Deutschland einen breiten gesellschaftlichen Widerstand. Das Verteidigungsministerium darf deshalb keine Tatsachen schaffen und muss das Manöver absagen“, fordert der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko zur Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Kleine Anfrage.

Vom 3. bis 7. August 2020 führt die Universität der Bundeswehr in München die Übung „Multi-Lateral Cyber Defence Exercise 20“ (MLCD20) mit Militär aus Österreich und Israel durch. Das ebenfalls in München angesiedelte militärische Forschungsinstitut „Cyber Defence und Smart Data“ (CODE) stellt eine Anlage und Personal, das Kommando Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr bereitet die Übung vor.

Andrej Hunko weiter:

„Das Verteidigungsministerium schreibt nicht, welche Einheiten Österreich und Israel entsenden. Ich vermute, dass auch die israelische ‚Einheit 8200‘ anreist. Dieser Militärgeheimdienst ist laut israelischen Medien inzwischen für Cyberangriffe zuständig.

Die Bundesregierung prüft derzeit Möglichkeiten einer ‚aktiven Cyberabwehr‘. Übungen wie in München schaffen hierzu die benötigten Fähigkeiten, aber auch Kenntnisse über die rechtliche Situation in den beteiligten Staaten.

Staatlich orchestrierte Angriffe auf IT-Infrastrukturen bergen immer die Gefahr, dass unbeteiligte AkteurInnen und Einrichtungen getroffen werden. ‚Hackbacks‘ werden auch in Ländern wie Iran oder Venezuela zur verdeckten Kriegsführung genutzt. Die Bundesregierung darf sich an solchen Cyberkriegspielen auf keinen Fall beteiligen.“

Download der Antwort auf die Kleine Anfrage „Militärmanöver ‚Multi-Lateral Cyber Defence Exercise 20‘ in Deutschland“: https://www.andrej-hunko.de/start/download/dokumente/1465-militaermanoever-multi-lateral-cyber-defence-exercise-20-in-deutschland

Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko