Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

„Die Reisefreiheit innerhalb der Europäischen Union soll weiter ausgehöhlt werden. Statt die Binnengrenzen wieder stärker zu überwachen, brauchen wir eine solidarische Migrationspolitik auch an den EU-Außengrenzen“, kritisiert der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko.

Laut dem Schengener Grenzkodex dürfen EU-Binnengrenzen an jeder Stelle ohne Anhalt überschritten werden. Im Falle schwerwiegender Bedrohungen können jedoch temporär Kontrollen durchgeführt werden. Schon vor zwei Jahren hatte die Kommission festgestellt, dass die EU-Mitgliedstaaten gegen hierfür geltende Regelungen verstoßen.

Andrej Hunko weiter:

„Deutschland und Frankreich missachten regelmäßig den Schengener Grenzkodex. Unerwünschten Demonstrant/innen wird beispielsweise vor Gipfelprotesten die Ein- oder Ausreise verweigert, obwohl ihr Protest kaum als ‚schwerwiegende Bedrohung‘ bezeichnet werden kann.

Zu Recht macht die Kommission auf die anlässlich temporärer Grenzkontrollen vorgeschriebene Konsultation unter den EU-Mitgliedstaaten aufmerksam. Ich begrüße deshalb den Vorschlag, Verstößen zukünftig konsequent nachzugehen.

In der Debatte wird vernachlässigt, dass die Aussetzung der innereuropäischen Reisefreiheit zur Regel geworden ist: Zweimal jährlich machen bis zu 20.000 Polizist/innen der EU-Mitgliedstaaten an Bahnhöfen, Autobahnen und Flughäfen Jagd auf unerwünschte Migrant/innen. Im Grenzgebiet werden anlasslose Kontrollen vorgenommen, obwohl der Europäische Gerichtshof dies 2010 gerügt hatte.

Die Initiative der Kommission geht also in die richtige Richtung: Wir brauchen ein untereinander solidarisches Europa, das nicht einzelne EU-Mitgliedstaaten isoliert. Innenminister Friedrich betreibt das Geschäft der Rechtspopulisten, wenn er Migranten zur vermeintlichen ‚Bedrohung‘ stilisiert“.

Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko