Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

wikileaks„Gern folge ich dem Aufruf von Wikileaks, der Internet-Plattform Webspace zur Verfügung zu stellen, um die ‚Cables‘ auch weiterhin öffentlich einsehbar zu halten“, erklärt der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko. „Nach der Bearbeitung der von mir übersandten Zugangsdaten durch Wikileaks werden die Dokumente unter cablegate.hunko.eu abrufbar sein“.

Heute morgen wurde der Wikileaks-Sprecher Julian Assange verhaftet, nachdem er selbst auf einer britischen Polizeiwache vorstellig wurde. Nach der jüngsten Veröffentlichung von US-Depeschen hat eine beispiellose Hetzjagd auf Assange begonnen. Mehrere Webseiten des Projekts wurden abgeschaltet, Konten gesperrt und sogar öffentlich Morddrohungen ausgestoßen.

„Die Repression gegen Wikileaks ist politisch motiviert. Kein Gericht dieser Welt hat bislang einen Beschluss gegen die Veröffentlichungen erlassen. Der Feldzug illustriert eine Praxis, unliebsame Informationen aus dem Netz tilgen zu wollen. Hier offenbart sich eine absurdes Verständnis des Internet. Der Zensurversuch hat folgerichtig zu großer Solidarität geführt. Ob wir es gutheißen oder nicht: Das Internet vergisst nichts. Mit Stand von gestern Abend wird Wikileaks auf 729 Webseiten gespiegelt. Dem schließe ich mich selbstverständlich an“, so Hunko weiter. 

Assange hatte sich auf seinem Blog 2007 selbst als Anarchist bezeichnet. Eines seiner Anliegen ist es demnach, „Verschwörungen“ von Regierungen aufzudecken, indem sie ihrer geschützten Kommunikationswege enthoben werden. Zahlreiche PolitikerInnen hatten die Veröffentlichung der US-Depeschen als „Cocktailgeschwätz“ bagatellisiert. Andere behaupten demgegenüber, dass die internationale Diplomatie und damit auch die Demokratie gefährdet würden.

„Ich bin dagegen der Meinung, dass die ‚Cables‘ eine unschätzbare Möglichkeit darstellen, die arroganten Machtgebaren westlicher Regierungen offenzulegen. Wikileaks ist nicht nur ein Instrument zur Maximierung von Transparenz. Die Aufdeckung machtgesteuerter Intrigen erlaubt tiefe Einblicke in eine Geheimdiplomatie, die für Tausende Tod und Trauer bedeutet. Ich erinnere beispielhaft an den tödlichen Artillerie-Beschuss kritischer Journalisten im Bagdader Hotel ‚Palestine‘, dessen juristische Verfolgung die US-Diplomatie wie jetzt bekanntgeworden erfolgreich vertuscht hat“, schließt Hunko.

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