Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

Andrej Hunko

angehoerige-massaker-odessaIm Vorfeld einer Delegationsreise des Europarates zur Vorbereitung der Wahlbeobachtung am 26. Oktober habe ich mich am Montag mit Angehörigen der Opfer des 2.-Mai-Massakers im ukrainischen Odessa vor dem Gewerkschaftshaus getroffen. Es war ein emotional aufwühlendes Treffen, einige der Mütter, deren Söhne am 2. Mai verbrannt oder totgeschlagen wurden, waren heute zum ersten mal wieder dort. Jede hat mir unter Tränen erzählt, dass ihr Sohn ein ganz "normaler" Bürger Odessas war, kein Terrorist oder prorussischer Separatist.

Alle haben übereinstimmend berichtet, dass von einer ernst zu nehmenden Untersuchung keine Rede sein kann. Sie erwarten von der internationalen Gemeinschaft Aufklärung, in die Kiewer Regierung haben sie keine Hoffnung.

Auf einer Tafel sind die Namen von 56 Opfern nebst Todesursache vermerkt. Weitere Personen werden noch vermisst. Der 2. Mai in Odessa ist ein Schlüsselereignis zum Verständnis der Entwicklung in der Ukraine. Es gibt ernst zunehmende Hinweise, dass das Massaker von langer Hand geplant war. Wir werden nicht eher ruhen, bis diese Dinge aufgeklärt sind.

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Andrej Hunko vor einer Friedensfahne

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