Anerkennung Palästinas als „Partner für Demokratie“ ein ermutigendes Signal
„Ich begrüße die Entscheidung des Politischen Ausschusses, dem Palästinensischen Nationalrat (PNC) den Status als ‚Partner für Demokratie‘ zuzuerkennen“, erklärt Andrej Hunko (DIE LINKE), Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. „Es ist ein ermutigendes Signal, dass die Verpflichtung des Nationalrats auf demokratische Standards einstimmige Anerkennung erfahren hat. Der Status ist ein deutliches Bekenntnis zum Ausbau demokratischer Strukturen in den palästinensischen Autonomiegebieten, der von so vielen Menschen mit den Revolten des ‚arabischen Frühlings‘ gefordert wird.“
Für eine Migrationspolitik ohne Burggraben-Mentalität
Hunko weiter:
„Durch einen Bericht der Berliner Zeitung vom 1. September gelangte erstmals ein Foto des Grabens an die Öffentlichkeit. Das bis dahin nur gerüchteweise bekannte Vorhaben ist also real und wird vom Militär umgesetzt. Die Regierung in Athen dürfte kaum mit einem bevorstehenden Panzerangriff der türkischen Armee rechnen. Stattdessen steht das Bauprojekt im Kontext der Flüchtlingsabwehr. An der griechisch-türkischen Grenze wird andernorts zudem eine High Tech-Grenzanlage mit thermischen Sensoren und Bewegungsmeldern errichtet und damit erneut die Rüstungsindustrie subventioniert: Zwischen der griechischen Stadt Orestiada und dem türkischen Edirne soll bald ein doppelter Zaun das Flachland des Grenzflusses Evros durchziehen“.
Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl weist seit einiger Zeit auf das gigantische Bauprojekt hin, das unter anderem der technischen Flüchtlingsabwehr dienen soll: In der Region des Evros-Grenzflusses zwischen Griechenland und der Türkei gräbt die griechische Armee seit 2009 einen 30 Meter breiten und sieben Meter tiefen Graben, der Grenzübertritte an der 120 Kilometer langen Landgrenze zur Türkei erschweren soll. Mehr als 14 Kilometer sind demnach bereits fertig gestellt.
„Gemeinsame Polizeioperationen“ unterlaufen den Schengener Grenzkodex
Federführend für die „Gemeinsamen Polizeioperationen“ (Joint Police Operations; JPO) sind die neuen EU-weiten Polizei-Netzwerke RAILS (Bahnanlagen), AIRPOL (Flughäfen), TISPOL (Straßen) und AQUAPOL (Schifffahrt). Deutsche Länder- bzw. Bundespolizeien sind an allen JPO beteiligt. Die Kontrollen verfolgen keine Straftaten, sondern finden ohne konkreten Anlass statt.
Hunko weiter:
„Die tagelangen Operationen sind unter anderem gegen unerwünschte MigrantInnen gerichtet oder stellen undokumentierte Einreisen als ‚Nebenprodukt‘ fest. Andere gemeinsame Polizeieinsätze widmen sich explizit einer ‚Bekämpfung illegaler Migration‘ auf den vorrangigen Transportwegen der Schengen-Zone. Regelmäßig ist auch die EU-Agentur Frontex beteiligt, obwohl die Frontex-Verordnung Einsätze zur Kontrolle der EU-Binnengrenzen ausschließt. Für September und Oktober hat der polnische EU-Vorsitz wieder weitgehende Einsätze angekündigt.
Flüchtlingssolidarität statt tödliches EU-Grenzregime!
Laut dem Bericht hatte eine Gruppe von MigrantInnen am vergangenen Mittwoch versucht, mit Schlauchbooten den Meriç-Fluß im Evros-Gebiet zwischen der Türkei und Griechenland zu überqueren. Dabei wurde von griechischer Seite das Feuer auf die Boote eröffnet, möglicherweise um sie unbrauchbar zu machen. Ein Migrant wurde dabei in den Rücken getroffen, während er noch am Ufer wartete. Vermutet wird, dass die Schüsse von BeamtInnen abgegeben wurden, die im Rahmen der Frontex-Mission „Poseidon 2011 Joint Operation“ im Evros-Gebiet operieren.
Hunko weiter:
„Wenn sich die Meldung bestätigt, wird erneut der menschenverachtende Charakter der Flüchtlingsabwehr der Europäischen Union sichtbar. Vor allem die sogenannte ‚Grenzschutzagentur‘ Frontex sorgt für die weitere Militarisierung der EU-Außengrenzen und fordert hierfür eigenes Personal und eigene Ausrüstung.
Brief an den S21-Widerstand in Stuttgart anläßlich der Teilnahme am „Forum gegen unnütze Großprojekte“ im italienischen Susa-Tal
Liebe FreundInnen des S21-Widerstands in Stuttgart,
erfreut habe ich der Webseite der „Parkschützer“ entnommen, dass ihr an dem „Forum gegen unnütze Großprojekte“ im italienischen Susa-Tal teilnehmen möchtet. Ich war vor wenigen Wochen selbst in Chiomonte und Venaus und konnte mir ein Bild über die dortige Lage und den Widerstand gegen den „Treno ad Alta Velocità“ (TAV) des „NO TAV“-Netzwerkes machen.
Sehr beeindruckt hat mich die Vielfalt der Proteste, die nach meinem Eindruck von einem breiten Spektrum von BewohnerInnen, LokalpolitikerInnen und UmweltaktivstInnen getragen werden, aber auch auf AntimilitaristInnen der Kämpfe um den NATO-Flughafen in Vicenza wie auch „Militante“ (im italienischen Sprachgebrauch) aus den Sozialen Zentren Norditaliens nicht verzichten möchte.
Ihr dürftet wissen, dass sowohl die Betreiber der neuen Bohrungen wie auch die Polizei und Teile der Presse nach den erfolgreichen Protesten im Juni und Juli versucht hatten, die neuen heftigen Proteste als gewalttätig zu delegitimieren und damit zu spalten. Erfreulicherweise haben sich die sich die NO-TAV-AktivistInnen hiervon nicht beeindrucken lassen. Die Bürgermeister des Tals haben zu Beginn der Bohrungen sogar einen „Krisenstab“ der Kommunalverwaltungen eingerichtet, um der Bevölkerung im Falle von Repression beizustehen.
Keinen Cent für den Papst!
Unter dem Motto "Von meinen Steuern keinen Cent für den Papst" haben in Spanien rund 4000 Menschen gegen den Besuch des Papstes protestiert. Auch in Deutschland werden Proteste vorbereitet. Über die Kosten für den “Staatsbesuch“ des Papstes in Deutschland im September schweigt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage von Andrej Hunko, MdB.
Auch zur Größenordnung der Kosten will sie keine Angaben machen. Für die letzten beiden privaten Pastoralbesuche des Papstes hat allein das Auswärtige Amt über 50.000 Euro bzw. 30.000 Euro ausgegeben.
„Der Papst wird sich bei seinem Besuch in Deutschland auf Proteste gefasst machen müssen. Auch wenn sich Herr Ratzinger und die Regierungsvertreter daran stören: Demonstranten haben das Recht in Hör- und Sichtweite ihren Protest zu artikulieren und verschiedene Bündnisse haben bereits Aktionen angekündigt.
Offener Brief zum Giftgaseinsatz in kurdischen Gebieten
Offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Außenminister Guido Westerwelle und den Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Markus Löning - zur Kenntnis an die Ständigen Vertreter bei der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW)
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
sehr geehrter Herr Außenminister,
sehr geehrter Herr Menschenrechtsbeauftragter,
mit großer Besorgnis haben wir zur Kenntnis genommen, dass dem am Donnerstag, dem 04.08.2011, zum türkischen Generalstabschef ernannten General Necdet Özel, mit sehr eindeutigen Beweisen, ein Kriegsverbrechen nachgewiesen wird. Demzufolge hat Özel persönlich im Mai 1999 einen Giftgaseinsatz gegen kurdische Guerillakämpfer angeordnet. Dies wird in zwei aus Armeekreisen stammenden Filmmitschnitten deutlich belegt (siehe Hintergrund).
Menschenrechtsorganisationen und Parlamentsdelegationen berichten zudem, dass sich in der Zeit der Verantwortung des Generals als ehemaliger Oberster Befehlhabender der Jandarma (Gendarmerie) die Menschenrechtsverletzungen - darunter Folter und extralegale Hinrichtungen - durch Kräfte der Jandarma häuften.
Den Einsatz des US-Department of Homeland Security an Flug- und Seehäfen der EU beenden
Hunko weiter:
"Nach eigenen Angaben beschäftigt das US-Department of Homeland Security (DHS) 394 MitarbeiterInnen, die mit Behörden der EU und ihren Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten. Allein 75 von ihnen sind laut Bundesregierung in Deutschland tätig, darunter größtenteils in den Bereichen Grenzschutz, Zoll und Transport.
Kriegsverbrecher als türkischer Generalstabschef?
Designierter Generalstabschef Necdet Özel befehligte Giftgaseinsatz
„Wenn der türkische Militärrat tatsächlich am Donnerstag General Necdet Özel zum neuen Generalstabschef ernennt, wird damit ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher zum obersten Soldaten der Türkei. Dies wirft ein bezeichnendes Licht auf die angebliche Demokratisierung der türkischen Armee. Wenn der türkische Ministerpräsident Erdogan die Streitkräfte so weiterhin in die Hände eines kompromisslosen Hardliners legt, behindert er damit eine Friedenslösung für die kurdische Frage. Die bislang von Özel geführte Jandarma ist nicht nur für unzählige Morde, Folterungen und Grausamkeiten in den kurdischen Landesteilen verantwortlich. Özel persönlich hat 1999 einen Giftgaseinsatz gegen kurdische Guerillakämpfer angeordnet. Die PDS hatte damals eine Kleine Anfrage zu diesem Kriegsverbrechen an die Bundesregierung gestellt. Während die Bundesregierung damals keine Anhaltspunkte für einen Chemiewaffeneinsatz durch die türkischen Streitkräfte sehen wollte, beweisen inzwischen Videoaufnahmen den Einsatz solcher international geächteter Waffen.“
Gemeinsame Presseerklärung von:
Der völkererchtswidrige Angriff der Iranischen Armee im kurdischen Nordirak ist nicht hinnehmbar
Gemeinsame Presseerklärung von Andrej Hunko (MdB), Heidrun Dittrich (MdB), Ulla Jelpke (MdB), Ingrid Remmers (MdB), Harald Weinberg (MdB), Ali Atalan (MdL NRW), Bärbel Beuermann (MdL NRW), Barbara Cárdenas (MdL Hessen), Cansu Özdemir (MdBü Hamburg), Murat Cakir (Rosa Luxemburg Stiftung, Hessen), Dr. Werner Ruf
Seit dem 16. Juli 2011 greift das Iranische Militär völkerrechtswidrig Ziele in der kurdischen Autonomieregion im Nordirak an. Aufgrund tagelanger Bombardierungen und Gefechte kamen dabei bislang mehr als 250 iranische Soldaten, 8 Mitglieder der PKK nahen Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK), sowie 3 Zivilisten ums Leben. Unzählige Menschen wurden verletzt. Das Internationale Rote Kreuz berichtet von Dorfzerstörungen. Hunderte Familien, aus der grenznahen Region, befänden sich auf der Flucht. Offenbar strebt der Iran an, trotz anhaltender Friedensbemühungen der PJAK und der PKK, den Kandil, eines der Rückzugsgebiete der kurdischen Freiheitsbewegung im Nordirak, einzunehmen.
Page 108 of 127